Ein kurzes Statement.

In letzter Zeit haben mich immer mehr Leute gebeten mehr über Bolivien, das Land und die Leute zu berichten.

Mir ist bewusst, dass meine bisherigen Beiträge immer sehr einseitig auf meine Aktivitäten bezogen waren.

Ich habe mich bewusst dafür entschieden in der Anfangszeit nicht zu viel über „Land und Leute“ zu schreiben bzw. vielleicht auch zu urteilen.

Wieso?

Zum Einen denke ich, dass man gerade in der Anfangszeit auf viele Vorurteile, Stereotypen und Klischees trifft und es einiger Zeit bedarf diese zu hinterfragen. Außerdem spielt meine persönliche Entwicklung meiner Meinung nach eine entscheidende Rolle. Anfangs ist vieles neu und man fühlt sich vielleicht wie im Urlaub aber nachdem man mehr und mehr vom Tourist zum Einwohner geworden ist, begegnet man „Land und Leute“ in einer ganz anderen Art und Weise. Diese Art und Weise möchte ich, wenn ich sie denn hoffentlich erreiche, in meinen Berichten wiedergeben.

Zum Anderen lebe und arbeite ich in der Zwillingsgroßstadt El Alto/La Paz. In den ersten beiden Monaten hatten wir Freiwilligen eine Reisesperre. Ich kann also bis jetzt nicht wirklich über das Land Bolivien berichten, weil ich dazu noch viel zu wenig von diesem Land gesehen und erlebt habe. Ich kann lediglich über die Erfahrungen berichten, die sich überwiegend in diesem Großraum bzw. in meiner Umgebung abgespielt haben. Denn was ist zum Beispiel „typisch“ wenn man in Berlin lebt oder aber in einem kleinen bayerischen Dorf?

Thema Fotos

Vielleicht wundern sich manche Leute über meine Art zu fotografieren 🙂

Ich mag es nicht, fremde Menschen erkenntlich zu fotografieren und im Internet zu veröffentlichen.

Natürlich hätte ich hier schon unzählige „sensationelle und landestypische“ Fotos machen können, wie sie auf jedem Reiseführer zu sehen sind aber ich kann es auch nicht leiden wenn mich fremde Menschen fotografieren als säße ich im Zoo und das ist mir hier auch schon passiert. Außerdem kann ich zum Beispiel die Kleinkinder in meinem Projekt meiner Meinung nach nicht wirklich fragen, ob ich sie auf meinem Blog veröffentlichen darf. Das mag vielleicht für viele übertrieben klingen aber bitte erwartet nicht zu viele „klassische“ Freiwilligenfotos mit mir und einer Horde Kinder. Bei bestimmten Anlässen wird sich jedoch vielleicht mal das ein oder andere Bild zeigen 🙂

(Info: http://de.wikipedia.org/wiki/Recht_am_eigenen_Bild)

Für mich hat fotografieren etwas mit Respekt zu tun und es gibt anscheinend Kulturkreise in denen die Menschen nicht fotografiert werden möchten, weil Sie glauben, dass dadurch Ihre Seele geklaut wird. Aber auch in westlichen Kulturkreisen wie Deutschland sollte man immer verantwortungsvoll mit Bildern und Berichten umgehen. Denn dadurch kreiert man bestimmte Vorstellungen und vermutlich auch Vorurteile.

Hiermit möchte ich lediglich meine Einstellung zu diversen Verhaltensweisen darstellen und ich werde bald versuchen sachlich über Land und Leute zu berichten 🙂

Bei Fragen könnt ihr mir natürlich jederzeit schreiben.

Bis bald,

euer Fabi

Mammutbericht – lesen auf eigene Gefahr!

Die Zeit verfliegt und mittlerweile schreiben wir schon den 14. November 2013.

Das bedeutet heute ist mein 72er Tag (1728 Stunden, 103680 Minuten, 6220800 Sekunden) in Bolivien. Unglaublich, wo ist nur die Zeit hin? Ich weiss es jedenfalls nicht.

Gestern in der Früh um ca. 06:30 Uhr bin ich mit einem Schlafbus und den anderen Freiwilligen aus La Paz wieder am Busbahnhof in La Paz eingetrudelt. Wir haben das Wochenende mit allen Freiwilligen der Organisation aus ganz Bolivien in Torotoro verbracht.

Der Ort hat glücklicherweise nicht viel mit Stierkämpfen am Hut und ist viel mehr der Ausgangspunkt für Erkundungstouren des gleichnamigen National Parks. Hier haben wir uns von Freitag bis Sonntag zu unserem ersten Zwischencamp niedergelassen um uns auszutauschen und natürlich um den National Park zu erkunden. Am Freitag nach der Ankunft haben wir unsere Zimmer bezogen und das kleine Städtchen besichtigt. Ein ruhiges Park Städtchen mit einer T-Rex Statue im Zentrum mitten in einer felsigen jedoch teilweise bewachsenen Landschaft. Für Jurassic Park ist es zwar zu karg aber der Gedanken, dass hier vor unzähligen Jahren Dinosaurier unterwegs waren und ihre Spuren hinterlassen haben ist schon irgendwie interessant. Dieser Ort ist nämlich unter anderem für seine Dinosaurierspuren bekannt, die wir auch direkt ausfindig machen. Es handelt sich um Vertiefungen bzw. Abdrücke in Stein, siehe Fotos. Ich weiss nicht so recht was ich da vor mir habe aber ich lass mich auf die Theorie ein und stelle mir vor wie gigantische Wesen in meiner Fantasie diese Landschaft auf ihrem Weg nach Patagonien durchqueren. Eins haben wir definitiv gemeinsam – wir wollen irgendwann mal nach Patagonien.

dinosaur footprint.

Nach dieser kleinen „Akklimatisierungstour“ geht es zurück in unser Hostel um das Abendessen zu geniessen und den Abend gemütlich ausklingen zulassen. Das Samstagprogramm ist vollgestopft und verspricht viel Action. Nichts desto trotz hat sich eine kleine Gruppe tapferer Gefährten zum Ziel gesetzt den Sonnenaufgang auf dem nahegelegenen Berg zu geniessen und so begann der Samstag bereits um 04:20 Uhr. Die erste Hürde mussten wir bereits nach gut 1 Minute und 50m überwinden und zwar die Hofmauer. Das Tor war nachts abgeschlossen – konnte ja Niemand ahnen 😉 egal wir sind natürlich elegant darüber gesegelt wie der Andenkondor im Aufwind. Danach war sputen angesagt, denn unsere Aufstiegszeit war ziemlich spontan und optimistisch bemessen. Während des Aufstiegs machten sich dann bereits die ersten Lichtschlieren am Himmel breit. Ein wunderschönes Naturereignis. Oben angekommen konnten wir dann fuer eine tatsächlich kurze aber auf jedenfall rentable Zeit, das gigantische Bergpanorama geniessen bevor wir den Downhill in Richtung Frühstuck antraten. Schliesslich ist um 08:00 Uhr schon die Abfahrt zur nächsten Wanderung.

runners high.

Ein Bus bringt uns im National Park auf ca. 3800m. Wir steigen aus und tauchen ein in ein minimalistisches aber dennoch wunderschönes Szenario aus verschiedenen rot, braun und grün Tönen. Die Guides (der Park darf wohl nur mit Guides betreten werden) führen uns durch eine Landschaft mit derben Fels- und Höhlenformationen. In diesem natürlichem Spielplatz könnte man es gut und gerne einpaar Tage oder Wochen aushalten und sich austoben. So viel Zeit haben wir leider nicht und so marschieren wir stetig weiter bis uns der Rundkurs wieder zum Bus zurück bringt. Dort warten das Mittagessen und diverse Erfrischungen auf uns. Gestärkt und fasziniert geht es weiter zur nächsten Attraktion. Eine riesige Hoehle die wir gleich mit Helmen und Stirnlampen unsicher machen werden. Mit die interessanteste Situation erleben wir wohl gleich direkt am Eingang der Höhle wo wir auf einen Deutschen treffen, (über die Herkunft anhand seiner Sprache konnten wir uns nicht einigen) der uns erklärt, dass seine Gruppe bereits in der Höhle ist, er jedoch nicht vor hat seine originale und teure Outdoorbekleidung von Jack Wolfskin dreckig zu machen und somit hat er sich entschieden am Eingang zu warten. 😀 Da stellt sich mir die Frage, sind Höhlen Outdoor oder Indoor? Spass beiseite…der Herr war wohl vorerst ziemlich schnell wieder vergessen als wir in den mächtigen Schlund der Höhle einsteigen. Das innere der Höhle bzw. Tropfsteinhöhle habe ich dann als ziemlich klassisch empfunden. Abstiege, Aufstiege, Rutschpassagen, Seilpassagen, Feuchtigkeit, Schmutz, Dunkelheit, Fledermäuse – eine super Sache! Ähnliche Touren hab ich in Kuba aber auch in Deutschland erlebt.

National Park Torotoro

Nach der Höhle ging es dann wieder zurück zum Bus und damit zurück zum Hostel. Ich glaube der Busfahrer war etwas über unsere leichte Verspätung verärgert, da er laut seinem Telefonat, nun wohl später zu einer Feier kommen würde. Ärgerlich aber die bolivianische Zeitrechnung ist manchmal auch etwas undurchsichtig.

Auf der Rückfahrt ist der Grossteil unserer Gruppe erschöpft eingeschlafen was zu äusserst lustigen Fotokreationen der wenigen wachgebliebenen führte. Im Hostel angekommen, wurde geduscht, gegessen und die anstehende Party vorbereitet. Natülich muss man das Wiedersehen bzw. den wiederkehrenden Abschied am nächsten Tag gebührend feiern. Hierzu gibt es nicht viel zu sagen ;-P

4 Stunden Schlaf und einer Bestzeit im Packen später finden wir uns dann wieder im Bus auf dem Weg nach „Vergel“. Einem ca. 150-200m tiefen Canyon mit Wasserfall und Badebucht. Die Anfangsphase gestaltete sich zugegebenermassen etwas zäaber unsere Gruppe war zugegebenermassen auch ziemlich hart im nehmen und guter Dinge. Das kühle Nass und die prächtigen Ausblicke entschädigten dann auch fuer den Gewaltmarsch in der prallen Hitze. Achja könnt ihr euch noch an den gut ausgerüsteten Deutschen vom Vortag erinnern? Den haben wir hier wieder getroffen, natürlich in originaler langer Outdoormontur bei gefühlten 35 Grad ohne Schatten – ein mehr oder weniger hochwertiges Auftreten. 😀
Danach hiess es dann den beeindruckenden Canyon, den man vorher hinunter flanierte wieder zu erklimmen…wohl die letzte Herausforderung für diesen Tag.

Canyon Vergel - Torotoro

Torotoro.

Und plötzlich ist ein tolles Wochenende vorbei und man sitzt wieder im Bus der über strassenartige Wege zurück in die Zivilisation hüpft. Von Torotoro fährt bzw. rumpelt man ca. 5 Stunden nach Cochabamba. Von dort gibt es dann Busse in alle Himmelsrichtungen und hier haben sich dann auch die Wege der Freiwilligen wieder getrennt.

La Paz hat uns wieder und ich hoffe die Eine oder den Anderen bald mal wieder zu sehen.

So viel zum vergangenen Wochenende, davor lagen jedoch noch ein paar andere ereignisreiche Wochen.

In der Arbeit zeigen sich erste Sicherheiten im Tagesablauf und der Beziehungsaufbau ist im vollen Gange. Die Kids sind weiterhin fidel und es macht immer noch Spass sie zu “bändigen“. Mittlerweile helfe ich mittags bei der Essensausgabe und es ist wirklich wahnsinnig interessant mit den verschiedenen Besuchern in Kontakt zu treten. Da sind zum Beispiel die älteren Stammgäste die sich hier wohl rituel zum Essen und Austauschen treffen, die unscheinbaren Einzelgaenger von der Strasse, eine Gruppe Strassen-Schuhreiniger und eine Horde Zebras die plötzlich tagtäglich den grünschimmernden Raum betritt. Ich denke, dass sich meine Aufgaben mit der Verbesserung meiner Sprachfähigkeiten stetig ändern bzw. anpassen werden.

„Das einzige Konstante im Universum ist die Veränderung“ (Heraklit von Ephesus)

Das ist auch gut so und ich hoffe schon bald richtig spannende und ausführliche Gespräche auf Spanisch führen zu können. Momentan verstehe ich schon viel aber bewege mich selber noch einbischen in den Alltagsflosskeln was das Sprechen betrifft. Ich werde berichten.

zebrahead.

Ansonsten geht es mir immernoch gut. Einerseits fühle ich mich mittlerweile schon ganz gut eingelebt was das Leben hier betrifft. Andererseits erwische ich mich auch noch desöfteren bei Gedanken wie „achja, ich bin in Südamerika, in Bolivien, in den Anden, was mache ich hier überhaupt?“, z.B. wenn ich morgens mit dem Microbus von El Alto nach La Paz runter fahre und das komplette Berg-Grossstadt-Panorama vor mir habe. Aber diese Gedanken bzw. Gefühle sind auch wichtig – wie eine Art Reflektion und es wäre wohl auch langweilig wenn man schon alles gesehen bzw. erlebt hätte. Ich bin jedenfalls gespannt was mich noch so erwartet.

IMG_2211

Ansonsten habe ich meine vergangenen Wochenenden bis jetzt nur mit Bildern dokumentiert. Ich war eisklettern am Huayna Potosi, der mit 6088m in der Umgebung von La Paz und El Alto thront. Eine interessante Erfahrungen, denn man muss erst mal herausfinden wie das Equipment, die Eisäxte und die Steigeisen an einer senkrechten, teilweise überhängenden Wand, mit dem Eis harmonieren und funktionieren. Diese Kletterart hat es mir auf jedenfalls angetan und ich hoffe ich werde hier wie auch auf anderen Kontinenten noch öfter Zeit dazu finden. Das Eisklettern war dann gleich eine gute Vorbereitung auf das folgende Wochenende. Da stand der „Cabeza de Condor“ mit 5648m auf dem Plan, da ich vor der Regenzeit unbedingt noch eine richtige Hochtour machen wollte. So startete ich eines Samstagmorgens mit Juvenal (Bergführer und mittlerweile guter Bekannter) in Richtung Condoririmassiv. Dieses trägt seinen Namen, da 3 Berge aussehen, als würde ein gigantischer Kondor gerade seine Flügel ausbreiten. Wow! Also ab in die Pampa. Mit einem privatem Transport geht es 2-3 Stunden auswärts von El Alto/La Paz. Wir erreichen einen Ort im Nirgendwo und verlassen das Taxi mit unserem Gepäck. Jetzt heisst es voll bepackt zum Basecamp wandern. Wir durchqueren eine triste jedoch wunderschöne Landschaft, kommen an Seen vorbei, sehen verschiedene Andentierchen und erreichen das Basecamp nach ca. 1,5 – 2 Stunden. Dort angekommen verschlägt es mir erst mal die Sprache. Wir stehen vor einem Bergsee hinter dem die Berge des Condoriri thronen. Unglaublich aber wahr!

basecamp.

Danach haben wir das Zelt aufgeschlagen, die Gegend erkundet und uns mit ordentlich Essen für die anstehende Tour gestärkt.

00:00 Uhr – der Wecker klingelt.

Hmmm wieso bin ich in einem Zelt? Ach ja ich bin in den Anden und werde bald aufbrechen um hoffentlich den Cabeza de Condor zu besteigen. So genau weiss ich nicht was ich da gerade mache aber die Vorfreude ist rießig und ich merke wie langsam aber sicher die Kräfte erwachen. Jetzt heisst es frühstücken und los geht’s.

01:00 Uhr – GoGoGo

nightwalker.

Wir starten in die Dunkelheit. Über uns der prächtige Sternenhimmel und darunter 2 leuchtende Stirnlampen. Die Berge und die Richtung kann anhand meiner Erinnerungen an den Vortag erahnen. Den ersten Teil legen wir auf einer Art Schottertrail zurück. Nach ca. 1 Stunde geht es bergauf und nach ca. 2 Stunden sind wir im schneefreien Steilgelände. Bis dahin kommen wir gut voran und dann erreichen wir auch schon den Gletscher. Diesen Ort an dem wir uns dann schließlich für den Gletscher rüsten nutzen wir gleich als Aussichtspunkt. Denn mittlerweile sind wir schon so hoch, dass wir die Lichter El Altos in der Ferne sehen können. Wir halten kurz inne, genießen den Ausblick und hören nur den Wind der mit den Bergen tanzt. Das sind genau die Momente, die die ganzen Anstrengungen vergessen machen. Aber genug geträumt wir haben noch einiges vor uns. Wir schlängeln uns als 2 Seilschaft über den Gletscher und ich merke plötzlich wie ich über 5000m in den steileren Passagen mein Tempo drosseln muss, da meine Atmung schneller wird. Ansonsten geht es mir jedoch gut und wir erreichen den Anfang des Kanals in der Morgendämmerung. Je heller es wird desto mehr Nebel und Wolken sehen wir und plötzlich beginnt es zu schneien. Wir bewerten die Lage als unkritisch und ziehen weiter. Der Kanal stellt eine steile aber genussvolle Mixedpassage (Eis- und Felskletterei) dar. Danach erreichen wir den Beginn des Grats. Schnee und Wind pfeiffen uns um die Ohren, die Sicht ist eher medium spektakulär aber wir schreiten tapfer voran. Nach ca. 20 Minuten auf dem Grat und einer weiteren kurzen Mixedstelle erreichen wir den Gipfel. Ich bin überglücklich aber freue mich nicht zu früh, denn auf dem Gipfel hat man erst 50% des Weges hinter sich. Normalerweise hat man hier oben eine Rundsicht auf den Titicacasee, die Cordillera Real und La Paz/El Alto aber in diesem Moment ist der Gipfel in Nebel und Wolken gehüllt. Da die Verhältnisse nicht gerade berauschend sind entscheiden wir uns relativ schnell den Abstieg anzutreten. Dieser gestaltet sich spannend, wir erreichen den Kanal, seilen uns ab und stehen plötzlich im White Out d.h. die komplette Umgebung ist wie ein weisses Blatt Papier und man kann keine Konturen mehr erkennen aber Juvenal kennt den Weg und navigiert uns zurück auf den Boden der Tatsachen. Im Basecamp angekommen kann ich meinen Augen nicht trauen. Ich drehe mich und blicke auf den Berg der uns gerade passieren liess und sehe? Sonne, einen strahlend blauen Himmel und kein einziges Wölkchen! „Bei gutem Wetter kann ja jeder in die Berge“, denke ich mir und genieße unseren Gipfelerfolg. Nach einer kurzen Pause und einer kleinen Stärkung heisst es dann packen und sich von diesem wunderschönen und surrealen Ort zu verabschieden. Sonntagabend erreichen wir die Stadt wieder und nach einer Dusche falle ich ausgepowert aber glücklich in mein Bett, das schon sehnsüchtig auf mich wartet.

climbing for the ridge. on the top - 5648m. take a look in the mirror

Petzl Rocktrip BLOQUEando 2013

Das Wochenende nach meiner ersten Hochtour hiess es dann Rucksack packen und auf zum Boulderfestival nach Oruro ins Valle de Chalkupunku. Auf dieses Event habe ich mich schon seit über 1 Monat gefreut nachdem ich mich angemeldet habe. Allerdings hatte ich keinen blassen Schimmer, was mich genau erwarten wird aber es ist auch eine Kunst, Sachen einfach auf sich zukommen zulassen. So sitz ich Freitagmorgens plötzlich in einem Bus voller Kletter. Die Stimmung ist trotz der unhuman frühen Uhrzeit gut und die Vorfreude steht in der Luft. Nach einer mehrstündigen aber abwechslungsreichen Fahrt erreichen wir dann den Ort des Geschehens. Als ich das Gelände zum ersten Mal sehe weiss ich nicht wie ich reagieren soll. So einen Ort habe ich noch nie vorher gesehen. Ich stehe auf einer Erhöhungen und vor mir tut sich ein Meer aus Felsblöcken auf. Unbeschreiblich! Jetzt heisst es erst mal anmelden und Zelt aufschlagen. Dieser Ort liegt weit fernab jeglicher Zivilisation, d.h. das komplette Festival ist selbstversorgt. Die Teilnehmer übernachten in Zelten und die Mahlzeiten werden vom Veranstalter 3mal täglich gestellt.

the camp.

An die Crashpads fertig los!

Nachdem alle Nachtlager bereit standen, konnte es unsere Gruppe (1 Argentinier, 2 Bolivianer, 2 Chilenen und 2 Deutsche) kaum erwarten das Felsenmeer zu erkunden. Nach wenigen Minuten zwischen den Felsbrocken wurde mir dann bewusst, dieser Ort ist noch viel beeindruckender als ich vorher gedacht habe. So haben wir 3 wunderschöne und heiße Tage in dieser Landschaft verbracht, mit unzähligen Felsen gekämpft und viele tolle Leute aus der ganzen Welt kennengelernt. Abends gab es dann immer noch Filmvorführungen (Petzl Rocktrip Argentina 2012 und Reel Rock 8 – empfehlenswert!) und ausgelassene Feiern am Lagerfeuer, da es in der Nacht auf über 4000m richtig schnell eiskalt wird. Ich habe versucht das Wochenende in Bildern einzufangen aber es ist wohl unmöglich den Spirit dieses Platzes einzufangen. Ich werde aufjedenfall wieder hierher zurückkommen!

dancing with the sun. i met Spongebob! stranger 3.0 chalku punku. DSCN2937 open air cinema. zebraboulder.

Sooo…wenn ihr es bis hierhin geschafft habt, wart ihr echt tapfer! Respekt 🙂

Ich lass es jetzt erst mal gut sein und melde mich bald wieder.

Euer Fabi